Ölkrise - das Zeichen für Verknappung

Ölkrise 1973

Die erste Ölkrise unserer Geschichte erschütterte 1973 die Welt. Auslöser war der Jom-Kippur-Krieg zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn. Die arabischen Erdölproduzenten boykottierten einige Länder und erhöhten die Weltölpreise um das Vierfache. Der Schock saß tief, die kurzfristig praktizierten Fahrverbote waren dabei nur die offensichtlichste Auswirkung. Fotos von leeren Straßen und Autobahnen sind noch heute der bildhafte Ausdruck der damaligen Ereignisse.

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Wer besitz das Öl?

© Vortrag Peak-Oil - Prof. Dr. Klaus Blitzer, Universität Bayreuth

Ölkrise heute: Peak Oil

Die heutige Ölkrise hat ganz andere Ursachen und ihre Auswirkungen sind auf den ersten Blick nicht so leicht sichtbar. Es ist seit langem bekannt, dass die Ölreserven der Welt endlich sind. Das heißt, sie stehen nicht in unendlicher Menge zur Verfügung. Umstritten ist nur, wann Peak Oil, das ist der Höhepunkt der weltweiten Ölförderung, erreicht wird. Manche Stimmen meinen, der Gipfel wäre schon überschritten, andere legen den Peak Oil in die nahe Zukunft, in die nächsten 20 Jahre. Fakt ist, dass in einigen arabischen Ländern die Förderquoten auf den bestehenden Ölfeldern bereits sinken.

Verschärfend kommt hinzu, dass nicht nur die Ölreserven schwinden, sondern im gleichen Zeitraum die Nachfrage nach Öl stark gestiegen ist und weiter steigen wird. Sogenannte Schwellenländer wie Indien und besonders China erleben einen Boom ihrer Wirtschaft. Der Hunger dieser Länder nach Energie, und hier besonders nach Öl, kennt keine Grenzen. Langfristig werden zunächst also die Preise für Erdöl und für alle daraus produzierten Produkte steigen müssen.

Interessantes Video zu Peak Oil

Falls Sie das Video auf dieser Seite nicht betrachten können, hier der Original-Link:

Alternative Ölförderung

Bis vor einigen Jahren, war es unrentabel, Ölsand-Vorkommen zu erschließen, um daraus Erdöl zu produzieren. Die Gewinnung und Weiterverarbeitung ist kostspielig, und es entstehen riesige Kraterlandschaften beim Abbau. Das Verfahren ist zudem sehr energieintensiv, die aus Ölsanden gewonnen Kohlenwasserstoffe (Rohöl, Bitumen) machen nur ca. 1/5 der gesamten Fördermenge aus. Der Rest besteht aus Sand, Ton und verschmutztem Wasser.

Eine weitere Alternative zur Erdölgewinnung liegt im Erschließen von tief im Meer verborgenen Lagerstätten. Dies ist eine ebenfalls sehr teure Produktionsart, die Gefahren für die Umwelt wurden uns erst wieder deutlich vor Augen geführt. Bei der Explosion der Bohrplattform "Deepwater Horizon" vor der Küste im Golf von Mexico im Jahr 2010 verseuchten Millionen von Litern Rohöl riesige Flächen auf dem Meer, im Wasser selbst und auf dem Meeresgrund. Die endgültigen Auswirkungen auf Mensch und Natur sind noch nicht absehbar.

Fazit

Letztendlich bleibt der Menschheit nichts anderes übrig, als sofort mit dem Einsatz von Alternativen zum Erdöl zu beginnen. Bis diese Alternativen in ausreichender Menge zur Verfügung stehen, bleibt nur der sparsame Umgang mit der endlichen Reserve Erdöl.

 

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World Oil Production by Source

© Vortrag Peak-Oil - Prof. Dr. Klaus Blitzer, Universität Bayreuth

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