Zusammenhang von Energie, Wirtschaftswachstum und Klimawandel

Arbeitsmarkt: "Wir können in Deutschland bis 2020 die Zahl der Beschäftigten
auf 500.000 mehr als verdoppeln"

So optimistisch äußerte sich Frank Asbeck, der Chef des Solartechnikherstellers Solarworld. Die EU hätte Europa als weilweiten Spezialisten im Bereich der Solarenergie anpreisen können. Damit erwartet Solarworld einen Aufschwung im Export.
Erneuerbare Energien sollen sich also, dank dem Klimaschutz auch als wahres Jobwunder entwickeln. Durch das Abkommen der EU Mitgliedsstaaten für den Klimaschutz bis 2020 den Ausstoß von gefährlichen Treibhausgasen um ein Fünftel zu kürzen, soll ein neuer wirtschaftlicher Aufschwung stattfinden. Der Anteil an regenerativer Energie aus Sonne, Wasser, Wind und Biomasse soll auf 20 Prozent ansteigen und somit verdreifacht werden. EU-weit liegt der Anteil gegenwärtig bei 6,5%.
Sogar Bundeskanzlerin Angela Merkel spricht von einem Technologie- und Innovationsschub in Europa. Der Vizepräsident der EU-Kommission Günter Verheugen mahnt die Industrie dazu diese Chance zu ergreifen und zu nutzen, denn auch laut Klimaexperten kann das sehr gut zu einem Gewinn für viele Unternehmen führen. Verheugen hofft auf die Möglichkeit der EU Technologieführer auf dem immer größeren Weltmarkt zu werden. Optimistische Zukunftsprognosen aus der Politik, ob sich diese auch bestätigen werden, wird man schon in wenigen Jahren erfahren.
Bereits heute ist allerdings Deutschland mit an der Spitze dabei. In der Branche der erneuerbaren Energien ist Deutschland in fast allen Teilbereichen Technologie- und häufig auch Marktführer. Ursache dafür ist der deutsche Markt. Deutschland erfüllt bereits bis 2010 die von der EU vorgeschriebenen EU-Ziele und ist damit der erste Staat bei der Umsetzung.
In den letzten Jahren konnten so bereits 200 000 neue Arbeitsplätze entstehen, oft hört man schon die Vermutung eines Exportbooms. Bis 2010 soll es noch eine weitere Verdopplung des Umsatzes geben, dies natürlich nur mit ausreichend Arbeitskräften.

Der Klimaökonom Ottmar Edenhofer sieht die neuen Energien etwas kritisch. Er meint sogar, diese würden den Klimaschutz nachhaltig gefährden, denn sie sind einfach zu teuer. Durch die Erhöhung der Öl- und Gaspreise gab es ein wiedergewonnenes Interesse an Kohle – eine bedenkliche Wiedergeburt. Dieser Trend zeichnet sich laut Edenhofer schon seit 5 Jahren ab. Bei dem hohen Ölpreis setzen Länder wie die USA und China auf Kohle, auch zur Stromerzeugung wird statt dem teuren Gas gerne zu Kohle gegriffen.
Braunkohle Braunkohle erzeugt bei der Verbrennung klimaschädliches Kohlendioxid
© chris74 - Fotolia.com

Die Wirkung auf das Klima ist klar: Braunkohle erzeugt bei der Verbrennung 80% mehr klimaschädliches Kohlendioxid als Erdgas und 31 Prozent mehr als Heizöl.

taeglicher Oelverbrauch - Statistik Gründe für den Ölpreisanstieg: Steigende Nachfrage
Statistik zum täglichen Ölverbrauch weltweit in Mb hier ansehen

Seit 2002 steigt erstmals wieder die Kohlenstoffintensität der Weltwirtschaft. Gerade das ist für Experten besonders besorgniserregend und führt zu einem Zeitdruck für die Politik. Es muss gehandelt werden und zwar dringend und schnell. Es kann nicht sein, dass Energie soviel kostet, vor allem die regenerative Energie, die eigentlich einen positiven Leitgedanken mit sich zieht.
Laut Edhofer bedarf es einer internationalen Technologiekooperation. Ein wichtiges Ziel solltes es sein, Kohlekraftwerke zu unterstützen, damit das schädliche Kohlendioxid abgeschieden und unterirdisch gelagert wird und nicht mehr den Treibhauseffekt erhöhen kann. Die Europäische Union sollte ein solches Projekt entwickeln und finanzieren. Diese Technik könnte auch den Kohleboom in Indien und China in den Griff bekommen.

Allgemein betrachtet warnt die EU vor Krisen, die sich durch den Klimawandel entwickeln werden. Der „Kampf“ und drohende Ausschreitungen um Wasser, Energie und Lebensmittel wird als großer Risikofaktor eingestuft. Desweiteren muss man aus ärmeren Ländern mit Flüchtlingswellen rechnen – wenn die eigenen Ressourcen verbraucht sind, werden Flüchtlinge in andere Gebiete drängen, bis dort auch alle Vorräte aufgebraucht sind. Dieses Szenario wird sich weiter und weiter fortsetzen, wenn nicht schon jetzt politisch eingegriffen wird.

Die EU hat nun ein Dokument entwickeln, laut dem sich alle EU Mitgliedsstaaten, sowohl finanziell, als auch zivil und militärisch auf die neuen Sicherheitsrisiken vorbereiten sollen.


  demografischer Wandel Öl- und Gaspreise Klimaziele  
  Treibhauseffekt Biosprit Stickstoffoxide und Feinstaub  
         
         
Icon "light_bulb" by DryIcons