Technologische Entwicklungen regenerativer Energien

Die Energiewirtschaft blickt einem großen Umbruch entgegen, denn in spätestens 60 Jahren werden unsere Vorräte an Erdöl und Erdgas aufgebraucht sein. Desweiteren müssen die Klimaschutzziele weiterhin verfolgt werden und Energie- bzw. Stromerzeuger ihre CO2-Emissionen entschieden drosseln, denn diese gelten als Hauptverursacher der globalen Erwärmung.  Somit verfolgt der Übergang zur regenerativen Energie zwei Hauptziele: Umweltschutz und Existenzsicherung.
Einige Branchenführer, wie Shell und BP haben schon erste Grundsteine für zukünftige Projekte gelegt. Sie haben bereits große Areale abgesteckt, die eigentlich unbrauchbar sind, aber als windreich gelten, um dort riesige Windparks mit mindestens 300 Megawatt zu erbauen. In Deutschlands größten Windparks kann man bisher nur 100 Megawatt produzieren.

Ebenso die Solartechnik oder Biokraftstoffe stehen hoch im Kurs. In diesem Bereich sind sich Shell und BP noch nicht ganz sicher. Grunds ätzlich haben beide Energielieferanten in allen alternativen Energiebereichen bereits ihre Fühler ausgestreckt, Investitionen getätigt und Projekte am Laufen. Welche Methode sich jedoch durchsetzen wird, vor allem finanziell, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch in den Sternen. Shell-Chef Jeroen van der Veer meint dazu, „Mindestens eine der erneuerbaren Alternativen wollen wir zu einem wesentlichen Geschäft entwickeln.“ BP setzt derweil erst einmal noch auf ein vermeintlich kleineres Ziel, die Vermeidung von CO2 durch das Einlagern des Abgases in unterirdischen Speichern.
Sogar das Marketing hat BP bereits umgestellt und den Firmennamen von „British Petroleum“ in „Beyond Petroleum“ umbenannt, aus dem Firmensymbol wurde kurzerhand eine Sonne. Dieses Symbol könnte man auch mit dem Einstieg in das Photovoltaik-Geschäft gleichsetzen. BP, aber auch der Konkurrent Shell gehören zu den führenden Herstellern von  Solarzellen. Das könnte sich aber schneller ändern, als man glaubt, denn an diesem zukunftsträchtigen Geschäft sind auch viele Technologiekonzerne, wie z. B. Sharp, Q-Cells, Kyocera oder Sanyo interessiert. Diese Konzerne erweitern derzeit ihre Kapazitäten und könnten somit bald die großen Energiekonzerne hinter sich lassen.

Um an vorderster Front mitzumischen, will BP bis 2015 rund acht Mrd. Dollar in alternative Energien investieren und damit den eigenen Fortschritt im Bereich Solar- und Windenergie vorantreiben. Dennoch ist unklar, ob diese Rechnung aufgehen wird. BP Manager Meyerinck sieht es jedoch realistisch und sagt, dass man das Energiegesch äft nicht neu erfinden kann und auch die Möglichkeit erkennen muss, sich evtl. aus einem Bereich der alternativen Energien komplett zu verabschieden.

Regenerative Technologien holen auch ganz unerwartete Mitstreiter auf den Markt. Südzucker etwa, eigentlich bekannt aus den Lebensmittel-Regalen, hat sein neues Geschäft mit Biokraftstoff entdeckt. Sogar ein Börsengang als Bioethanol-Produzent „Crop Energies“ ist geplant. Auch solche Branchenneulinge werden für die Mineralölriesen eine ernstzunehmende Konkurrenz darstellen.


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